Viele Igel wurden ‚gerettet‘, aufgepäppelt und gut über den Winter gebracht! Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die uns hierbei unterstützt haben, vor allem an die ‚Igelmama‘ im Birgland!
In unserer ehrenamtlichen Igelpflegestelle im Birgland begann die Igelsaison Ende August im letzten Jahr auf unschöne Weise: Ein schwer verletzter Igel wurde gebracht, der leider vom Tierarzt erlöst werden musste. Es folgten etliche weitere Igel, teilweise in sehr schlimmem Zustand, viele von ihnen voll mit Zecken und Fliegenmaden, die mühsam und langwierig einzeln mit der Pinzette abgesammelt werden mussten. Fliegenmaden waren letztes Jahr durch die langanhaltende warme Witterung allgemein in allen Igelstationen ein großes Problem bei den gefundenen Igeln.
Häufige Patienten unter den abgegebenen Igeln waren auch Opfer von Hunden, viele waren geschwächt durch Hunger, Durst, starken Parasitenbefall oder wiesen große, offene Wunden auf.
Insgesamt wurden den Herbst und Winter über mehr als 40 Igel aufgenommen und gepflegt. Ein kleines Igelbaby wurde von Hand aufgezogen.
Alles menschenmöglich wurde getan, um die Igel zu retten und aufzupäppeln. Schwache Igel brauchten Wärme und Infusionen, um wieder zu Kräften zu kommen, mussten von Hand zugefüttert werden, gegen vielerlei Parasiten und Infektionen behandelt werden. Wunden wurden versorgt und die Igel alle täglich gewogen und begutachtet.
Bis in den Januar hinein kamen neue Patienten hinzu.
Aber schließlich konnten die meisten von ihnen gerettet werden und auf ein ausreichendes Gewicht für den Winterschlaf gebracht werden.
Doch hier tat sich das nächste Problem auf: Wohin mit fast 30 Igeln, die nun soweit waren, um den wohlverdienten Winterschlaf antreten zu können?
Igel in Menschenobhut müssen einzeln überwintern, jeder braucht ein eigenes Gehege von etwa 2 Quadratmetern und ein Schlafhaus. Die vielen Schlafhäuser wurden Abend für Abend in der Pflegestelle aus Holz gebaut, für vier Igel konnte hier auch eine geeignete Unterbringung für den Winterschlaf geschaffen werden, aber es warteten noch so viele weitere Igel auf einen Winterschlafplatz. Nur zwei Igelfinder konnten ihre Igel nach der Genesung wieder übernehmen und bei sich überwintern.
Schließlich hatten zwei Aufrufe über unsere Facebookseite Erfolg. Es meldeten sich etliche Igelfreunde, die bereit waren, Schlafquartiere für die Igel bei sich her zu richten. In nicht genutzten Ställen, Scheunen, Gewächshäusern, Gartenhäuschen und Freigehegen wurden unter Anleitung geeignete Plätze geschaffen, mit Brettern abgetrennt und diese mit Stroh oder Hanfspänen ausgelegt. In diese kamen dann die mit Stroh gefüllten Schlafhäuser, Näpfe mit Futter und Wasser und natürlich die Igel. Bis zu vier Igel wurden für den Winterschlaf aufgenommen.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei all denen bedanken, die unsere Igel bei sich aufgenommen haben und bei sich winterschlafen lassen!
Noch schlafen die meisten Igel, doch einige sind auch schon wach. Dann müssen sie wieder behutsam gefüttert werden, erst kleine Portionen, dann mehr und mehr, bis die Igel wieder zumindest ihr Gewicht wie vor dem Winterschlaf erreicht haben, mindestens jedoch 800 Gramm. Erst dann können sie etwa ab Mai über ein Freigehege an die neue Umgebung gewöhnt werden und schließlich in die Freiheit entlassen werden.
Hierfür suchen wir noch stabile Freigehege für Kleintiere, gerne auch leihweise, die oben geschlossen sind und eine Fläche von mindestens 2 Quadratmetern besitzen.